Behandlungsbereiche

Da Kinder im interaktiven Spiel sehr gut lernen, finden bei Kindern unter 6 Jahren große Teile der logopädischen Behandlung in Spielform statt. Je nach Reife des Kindes werden mehr oder weniger konkrete Übungsanleitungen in die Behandlung mit eingebracht. Bei Erwachsenen findet die Behandlung im konkreten informativen Austausch mit individuell angepassten Übungen sowie Unterstützung zur Selbstarbeit statt.
 

  • Sprache- und Sprechen /Aussprache 

Eine Sprachentwicklungsverzögerung liegt vor, wenn bei einem Kind in der Sprachentwicklungsphase die Lautproduktion, der Wortschatz oder die Grammatik der Sprache noch nicht altersgerecht entwickelt sind. 
Bei einer Sprachentwicklungsstörung liegen nicht-altersgerechte Beeinträchtigungen in mehreren Bereichen vor (eingeschränkter Wortschatz, Dysgrammatismus, Sprachverständnisprobleme...). 

Bei einer Phonetischen /phonologischen Störung: ist die Aussprache der Laute nicht altersgemäß oder anders entwickelt.
 

  • Myofunktionelle Störungen; Mund- und Gesichtsmuskulatur

Muskuläre Funktionsstörungen im Mund-/ Gesichtsbereich die das Sprechen oder die Kau- und Schluckfunktion beeinträchtigen.

Geübt werden die Artikulatoren (Lippen, Zunge, Kiefer, mimische Muskulatur) und die Koordination zwischen verschiedenen Muskelbereichen wird ausbalanciert. Die Behandlung von Myofunktionellen Störungen kann sowohl bei Aussprachestörungen als auch im Zusammenhang mit kieferorthopädischer Behandlung erforderlich sein, bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Vor Allem bei Erwachsenen zeigen sich oft Zusammenhänge mit einer Beeinträchtigung der Atmung, der Stimmgebung, Schluckprobleme, CMD*, Reflux- und Zwerchfellprobleme oder Probleme der Wirbelsäule. Falls zutreffend verdienen diese ebenso Aufmerksamkeit im Behandlungsprozess, da sie störungskompensatorisch Anteil haben im ganzen Körpersystem.

 

*CMD: Cranio Mandibuläre Dysfunktion (CMD). Neben Nacken-, Rücken- und Kopfschmerzbeschwerden treten oft Ausspracheprobleme, Stimmprobleme, Kloßgefühl im Hals und Atembeschwerden auf, welche durch eine logopädische Behandlung in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit z.B. (Zahn-)Arzt, Osteopath und Physiotherapeut, gebessert oder gelindert werden können.

  • Redefluss; Stottern und Poltern: 

Von einer Redeflussstörung wird gesprochen, wenn der Sprachfluss die normale Kommunikation und Sprachverständlichkeit beeinträchtigt oder unterbricht. Stottern: Sprechrhythmus mit auffällig spannungsvollen Stockungen und Dehnungen im Redefluss und/oder das Wiederholen von Lauten, Wortteilen oder ganzen Wörtern. Poltern: Sprechweise mit sehr hohem und ungleichmäßigem Sprechtempo, wenig Satzintonation, eine nuschelnde undeutliche, oft auch leise Aussprache und oft unvollständige Satzformulierungen. Die Sprache „fließt“ aber die Sprachverständlichkeit ist bei dieser Redeflussstörung auffällig beeinträchtigt.

Bei einigen Kindern im Vorschulalter zeigt sich öfters ein entwicklungsbedingtes Stottern. Die Ursache für dieses Stottern hängt von vielen Faktoren ab, die evtl. entwicklungsbedingt noch nicht im Lot sind. Daher ist das frühkindliche Stottern nicht immer direkt behandlungsbedürftig. Beim Großteil aller stotternden Kleinkindern. 

Es ist bei länger anhaltenden Symptomen ratsam logopädischen Rat zu holen, um das Risiko einer nachhaltigen Stottersymptomatik zu minimieren. Das heißt nicht immer dass direkt zu einer Therapie für das Kind übergegangen wird, eine beratende Begleitung der Eltern alleine kann oft schon vieles bewirken. Eltern kennen ihre Kinder am besten, und haben die engste Beziehung zu ihnen. Mit professionellem Rat einer StotterexpertIn können sie ihr Kind positiv und sicher in seiner Sprachentwicklung unterstützen. Sollten die Stottersymptome dennoch nicht zurückgehen, so kann auch eine direkte Therapie mit dem Kind sinnvoll sein.

Auch im Erwachsenenalter können Redeflussstörungen gut behandelt werden. Unsere eigene Erfahrung zeigt dass ein therapeutischer Ansatz mit einer Kombination von Atem-/Stimmtherapie, Körperbewusstsein, gesprächstherapeutischen Anteilen sowie klassische Stottertherapie hier besonders viel bewirkt, auch in der selbstbewussten Nachhaltigkeit der Therapieerfolgen.

  • Rhinophonie; Nasalität:

Eine Störung der nasalen Resonanz, bei der während der Aussprache entweder zu viel oder zu wenig Luft durch die Nase entweicht. Man unterscheidet zwischen offenem Näseln (Hypernasalität); wobei es zu einem nasalen Durchschlag im Klang und oft unpräzise Aussprache kommt, und geschlossenem Näseln (Hyponasalität); was dem Klang bei einem Schnupfen mit verschlossener Nase ähnelt.

 

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auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen, Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten : 

Während der logopädischen Behandlung können Hörfähigkeiten die für das Lesen und Schreiben erforderlich sind, wie z.B. Laut-bewusstsein, strukturiert und kleinschrittig gezielt geübt werden. Die Behandlung umfasst u. a:

  • Übungen zum Hören von Lauten, Silben, Reime
  • Training der Merkspanne und Konzentration
  • Sprachformulierung- Schriftsprachverarbeitung
  • Training des Lesens und Schreibens mit gut evaluierten Förderprogrammen
  • Rechtschreibregel und -tricks
  • Übungen zur Selbstkorrektur
  • Motivation bei Lese- und Schreibunlust
  • Hausaufgabenberatung

Bei einer diagnostizierten Lese- und Rechtschreibstörung (LRS) ist Frau Becker mit ihrer Zusatzausbildung in unserer Praxis berechtigt, eine vom Jugendamt bezahlte schulbegleitende Lese- Rechtschreibtherapie durchzuführen. Ferner kann sie beraten rundum das Thema Nachteilsausgleich in der Schule für Kinder mit einer diagnostizierten LRS.

 

  • Sprech- und Singstimme: 

Viele Menschen sind sich nicht sehr bewusst wie wesentlich die eigene Stimmqualität eine Rolle in der eigenen Gesundheit spielt.

Sämtliche Stimmklang- und weitere Halsbeschwerden wie Halsweh, Druckgefühl im Hals, schwerfälliges Schlucken, Atemprobleme, Räusperzwang, Hustenreiz usw., können sich auch ohne Zusammenhang mit einer Erkältung oder Grippe-infekt entwickeln. Eine Stimmstörung kann eine körperliche Ursache haben; Z.B. Stimmbandknötchen oder -Polypen, Stimmbandödem (oft bei Rauchern), Schädigung der Stimmbänder oder eines Stimmbandnervs nach einer Operation im Hals- oder Nackenbereich, Reflux, Atembeschwerden, Asthma. Nicht selten entsteht sie auch durch einen anhaltend schädigend funktionalen Gebrauch der Stimme; z.B. bei beruflicher Überbelastung der Stimme, wenn oft gesungen oder laut geredet wird mit Druck im Hals, bei permanenter Hochatmung, oder Dysregulation des Körpertonus, was wiederum in sehr vielen Fällen mit psychischen/emotionalen Faktoren die oft dem Unterbewusstsein entspringen in Verbindung steht

Die Stimmtherapie wird meistens von einem HNO- Arzt oder einem Phoniater verordnet, kann jedoch auch von anderen Ärzten verordnet werden. 

 

  • Atem- und Stimmstörungen bei Stimmungsbelastung

„Die Stimme ist Spiegel der Seele“ wird oft gesagt, und ein treuer selbstverständlicher Begleiter des Alltags. Allgegenwärtige Emotionen wie Stress, Freude, Trauer, Angst etc… sowie komplexere seelische Zustände haben einen hörbaren Einfluss auf die Atmung und die Art wie Menschen ihre Stimme einsetzen, und auch auf wie sich ihr Hals anfühlt. Andersherum hat eine gepflegte Stimmgebung und eine ausgeglichene körperelastische Atemführung Einfluss auf die menschliche Stimmung und was man nach außen hin ausstrahlt. Achtsamkeit ist eine Art der Körper-Selbstwahrnehmung die z.B. im Yoga, in Verteidigungssportarten, in und in der Meditation wesentlicher Bestandteil ist. Auch das Trainieren der Achtsamkeit in der eigenen Atmung- und Stimmgebung kann die Stimmgebung und Halsbeschwerden heilen, und gleich sehr vieles auf dem Gebiet der gefühlten Stimmung bewirken, zu mehr Menschen in der Regel den ganzen Tag durch ihr Stimmpotential benutzen. 

 

  • Neurologisch bedingte Sprech- und Sprachstörungen:

Diese werden meist durch einen Schlaganfall, einen Unfall oder eine neurologische Erkrankung ausgelöst. Der Patient zeigt Störungen im Bereich der Artikulation, des Sprachverständnis, der Sprachformulierung, und / oder der Schriftsprache auf.  In manchen Fällen ist die Aussprache durch Einschränkungen in der Beweglichkeit der Artikulations- und Gesichtsmuskulatur, so wie die Schluckfunktion mit beeinträchtigt.

 

                   Häufig gestellte Diagnosen im Bereich der neurologischen Störungen: 

 

  • Dysphagien (Schluckstörungen)
  • Aphasische Störungen (erworbene Sprachstörungen)
  • Dysarthrophonien (neurologisch bedingte Artikulations- / Stimmstörung)
  • Sprechapraxien (eingeschränkte Koordination der Sprechmuskulatur)
  • Facialisparese (Gesichtslähmung)
  • Sensibilitätsstörungen im Gesichtsbereich

 

Unter Berücksichtigung der körperlichen Beeinträchtigung und der neurologischen Schädigung, wird für den Patienten ein individuelles Therapiekonzept erstellt.

Der wichtigste Ausgangspunkt hierbei ist die Wiederherstellung, bzw. das Optimieren der kommunikativen Fähigkeiten des Patienten.

Bei der Schluckstörung wird die Schluckfunktion möglichst optimiert, um das Verschlucken und die Gefahr der Aspiration zu minimieren.

Bei der Gesichtslähmung und Sensibilitätsstörung wird die mimische- und artikulatorische Muskulatur wieder aufgebaut und sensibel beruhigt oder stimuliert und evtl. die Artikulation verbessert. 

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